Drückendes Wasser am Bau
Bei dem Lastfall drückendes Wasser steht eine permanente Wassersäule >100mm an. Dadurch entsteht ein hydraulischer Druck, der die Stabilität von Bauwerken und deren Abdichtung gefährden kann. Diese Belastung muss sowohl bei der Konstruktion des Bauwerks als auch bei der Planung der Abdichtung berücksichtigt werden. Diese physikalischen Grundlagen gelten gleichermaßen für die Geotechnik/Geohydraulik sowie für die Abdichtungstechnik. Daher müssen Bauherren, Architekten und Ingenieure vorbeugende Maßnahmen ergreifen.
Man muss die Bodenbeschaffenheit, die Wasserquelle und die Bauwerkskonstruktion analysieren. So können wir effektive Lösungen finden, um Einflüsse durch den hohen Wasserdruck zu verhindern und die Langlebigkeit des Gebäudes zu sichern.
Schwerpunkte
- Das Finden der Ursachen und Risiken von drückendem Wasser am Bau
- Analyse der Auswirkungen von drückendem Wasser
- Entwicklung von effektiven Lösungen zur Vermeidung von Schäden durch drückendes Wasser am Bau
- Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Bauherren, Architekten und Ingenieuren
- Notwendigkeit der Berücksichtigung von drückendem Wasser im Bau bei der Planung und Ausführung von Bauprojekten
Was ist drückendes Wasser und wie entsteht es?
Der Lastfall Drückendes Wasser beschreibt, wenn Wasser dauerhaft Druck auf ein bestehendes Bauwerk ausübt. Ausgehend von der Richtungsenergie unterscheidet man zwischen von innen drückendem und von außen drückendem Wasser.
Von innen drückendes Wasser ist für Konstruktionen wie Schwimmbecken, Regenrückhaltebecken oder Auffangwannen relevant und nimmt im Bereich Bauwerksabdichtung eine Sonderstellung ein: Die Abdichtung muss hier in erster Linie das unbeabsichtigte Auslaufen des von innen drückenden Füllguts verhindern.
Von außen drückendes Wasser betrifft hauptsächlich erdberührte Bauteile, wie Keller oder Bodenplatten und ist deshalb in jede Neubauplanung miteinzubeziehen. Grundwasser, Hangwasser oder stauende Bodenschichten (Schichtenwasser) belasten die betroffenen Bauteile permanent. Je höher das Wasser steht, desto stärker drückt es auf das Gebäude. Eindringende Feuchtigkeit und statische Probleme können die Folge sein.
Unterschied zwischen drückendem und nicht-drückendem Wasser
Bei nicht drückendem Wasser liegt der Wasserdruck unter dem atmosphärischen Luftdruck. Daher übt das Wasser keinen nennenswerten Druck auf Bauwerke und deren Abdichtung aus. Dies macht nicht drückendes Wasser in Stabilitätsberechnungen und bei der Dimensionierung von Abdichtungen weniger kritisch. Im Gegensatz dazu liegt bei drückendem Wasser der Wasserdruck über dem atmosphärischen Luftdruck. Dadurch entsteht ein hydraulischer Druck, der die Stabilität von Bauwerken und insbesondere deren Abdichtung gefährden kann. Dieser Aspekt muss sowohl bei der Konstruktion des der entsprechenden Gebäudeteile, wie zum Beispiel die Kelleraußenwände, als auch bei der Planung der Abdichtung berücksichtigt werden. Diese physikalischen Grundlagen gelten gleichermaßen für die Geotechnik/Geohydraulik sowie für die Abdichtungstechnik.
Risiken und Auswirkungen auf Bauwerke
Drückendes Wasser kann Risiken für die Bausubstanz bedeuten. Es kann zu großen Schäden wie Rissen, Wassereinbrüchen und Strukturversagen führen. Es ist wichtig, diese Risiken zu bewerten, um die Gebäude korrekt zu schützen.
Einige der möglichen Risiken und Auswirkungen von drückendem Wasser auf Bauwerke sind:
- Rissbildung und Strukturversagen
- Wassereinbruch und Feuchtigkeit
- Korrosion und Materialschäden
- Schimmel
Um teure Folgen wie eine Sanierung zu vermeiden, sollte man das Bauwerk regelmäßig prüfen. Es sollten präventive Schritte ergriffen werden: Dazu zählen insbesondere geeignete Abdichtungssysteme, aber auch die Beseitigung von potentiellen Wassereinbruchquellen durch eine Drainage und die Wartung der Bauwerke.
Schäden an einer Wand aufgrund von Feuchtigkeit
Bedeutung in der Geotechnik und Abdichtungstechnik
In der Geotechnik und Geohydraulik beeinflussen diese Prinzipien die Dimensionierung von Drainagen, Wänden und Bodenplatten. Zudem sind sie entscheidend für den Auftriebssicherheitsnachweis von Bauwerken.
Ein zentraler Punkt in der Abdichtungstechnik ist dabei die Definition, dass ab einem kf-Wert (Durchlässigkeitsbeiwert) von 10⁻⁴ m/s bereits drückendes Wasser vorliegt. Dieser Wert beschreibt die Permeabilität des Bodens. Dies bedeutet, dass für Böden mit einer geringeren Durchlässigkeit automatisch eine Abdichtung gegen drückendes Wasser erforderlich ist.
Methoden zur Erkennung von drückendem Wasser
Es ist wichtig, drückendes Wasser früh zu erkennen, um vorbeugende Maßnahmen zu treffen und spätere Schäden zu verhindern. Eine Untersuchung kann helfen, das Problem zu erkennen bzw zu beheben.
- geologische Grundwasserkarten
- Bodengutachten
Durch Anwenden dieser Methoden kann man Schäden an Bauwerken verhindern. So bleibt das Bauwerk langfristig stabil und trocken.
Welche Möglichkeiten gibt es zum Schutz vor von außen drückendem Wasser?
Eine sorgfältig ausgeführte Bauwerksabdichtung, die im besten Fall auch die Ergebnisse einer vorherigen Bodenanalyse berücksichtigt, ist elementar, damit von außen drückendem Wasser keinen Schaden anrichten kann. Die Norm DIN 18533 legt fest, wie Abdichtungen bei erdberührten Bauteilen am Neubau auszuführen sind. In der Regel können diese Anforderungen auch durch eine weiße Wanne erfüllt werden. Die weiße Wanne ist ein Bauelement aus wasserabweisendem Stahlbeton. Sie kommt bei der Errichtung von Fundamenten, Bodenplatten oder Kelleraußenwänden zum Einsatz und hat neben Feuchtigkeitsschutz auch eine tragende Funktion. Genaugenommen ist eine weiße Wanne nicht weiß, sondern grau wie der verwendete Beton. Diese Betonteile müssen an den Stößen / Fugen mit einer geeigneten Dichtung, wie WU-Fugendicht, abgedichtet werden.
Gemauerte Kelleraußenwände benötigen im Gegensatz zu WU-Beton eine zusätzliche Kellerabdichtung z.B. jafo-HERMETIC d KAB, um drückendem Wasser standzuhalten.


Einbringung einer Kellerabdichtung. Dieses Produkt ist bewusst Durchsichtig, um etwaige Schäden frühzeitig entdecken zu können.
Fazit: Nachhaltige Strategien gegen drückendes Wasser
Eine fachgerechte Planung ist das Grundelement, um drückendes Wasser im Bauprojekt zu verhindern. Eine gründliche Analyse durch ein Bodengutachten ist der erste Schritt. Im Anschluss folgen präventive Schritte wie hochqualitative Abdichtungssysteme.
Durch diese Massnahmen können Bauherren und Eigentümer ihre Gebäude langfristig schützen. Experten helfen dabei, die richtigen Lösungen für jedes Gebäude zu finden.
FAQ
Was ist drückendes Wasser und wie entsteht es?
Drückendes Wasser beschreibt, wenn Wasser auf ein Gebäude permanent Druck ausübt. Dies passiert durch verschiedene Gegebenheiten wie die Bodenbeschaffenheit, die Höhe des Grundwassers oder vorhandensein von Schichten- und Sickerwasser.
Welche Risiken und Auswirkungen hat drückendes Wasser auf Bauwerke?
Drückendes Wasser kann große Schäden verursachen und letztendlich das Bauprojekt von der Nutzung ausschliessen.
Wie kann man drückendes Wasser erkennen?
Drückendes Wasser kann nur durch ein Bodengutachten zu 1oo % erkennbar werden.
Welche präventiven Maßnahmen und Abdichtungssysteme gibt es gegen drückendes Wasser?
Es gibt viele Wege, drückendes Wasser zu verhindern. Dazu gehören vorbeugender Schutz, wie spezielle Abdichtungssysteme (jafo-HERMETIC d-KAB) oder eine entsprechende Drainage.
Welche nachhaltigen Strategien gibt es gegen drückendes Wasser?
Nachhaltige Strategien gegen drückendes Wasser umfassen vorausschauende, fachgerechte Planung und der Einsatz von Präventions- und Abdichtungsmaßnahmen. Normen wie die DIN 18533 beschreiben, wie eine Gebäudeabdichtung beschaffen sein muss.
